Das “Anlaufen“ von Silber


Silber und Silberlegierungen laufen auch bei Nichtbenutzung an. Unter „Anlaufen“ bezeichnet man die Verfärbung von Silber – es bekommt dunkle Flecken (bräunlich –schwarz). Dies geschieht weil Silber mit den Schwefelwasserstoffen der Luft reagiert. Bei dieser Reaktion entsteht Silbersulfid, das zu den erwähnten Farbveränderungen führt.

Andere Faktoren welche zu einem „Anlaufen“ führen können sind z.B.: die Zusammensetzung der Legierung, die bereits erwähnte Zusammensetzung der Luft, sonstige Umweltfaktoren (z.B. Kosmetika, Chemikalien) und der Säureschutzmantels der Haut.

Ein Möglichkeit die Verfärbung zu entfernen ist das reinigen des Silberschmucks mit einem speziellen Silberputztuch oder der Verwendung eines Silbertauchbads. Achtung: Silberschmuck der mit Steinschmuck kombiniert ist darf nicht mittels Silbertauchbad gereinigt werden. Hier ist ein spezielles Reinigungsbad zu verwenden, dass die Edelsteine nicht angreift.

Silberschmuck soll daher auch möglichst luftdicht verpackt gelagert werden. Die Beigabe eines Stücks Alufolie (weil Aluminium schneller oxidiert und die dafür benötigten Elektronen vom Silber bezieht) hilft zusätzlich.

Mittels rhodinieren kann das Anlaufen von Silber verhindert werden. Hier wird mittels galvanischer Beschichtung mit Rhodium eine Art Schutzmantel um das Silberstück gelegt. Diese Beschichtungen sind aber tlw. nicht lange haltbar und lassen von dem typischen Silbercharakter kaum etwas übrig.

Durch das häufige Tragen der Silberschmuckstücke polieren sich entstandene Beläge zum Teil von selbst ab, und es entsteht bisweilen ein reizvolles Farb- und Helligkeitsspiel, wodurch Silberschmuck seine ihm eigene Patina erhält.
Besonders bei Folkloreschmuck, oder indischen Schmuck gehört diese Patina einfach dazu – die Verfärbung macht den Charme des Schmuckstückes aus.