Fast wie Elfenbein wirkt der Schmuck aus der Tagua Nuss, deshalb wird die Steinnuss auch „vegetables Elfenbein“ genannt. Die Nüsse werden mit Macheten und Äxten vom Stamm der Elfenbeinpalme geerntet. Die kopfgroßen Nüsse sind von einer glatten, harten Schale umgeben und bergen in ihrem Innern ungefähr 30-35 Nüsse mit einer genarbten Oberfläche.
Es gibt die südamerikanische und die afrikanische Elfenbeinpalme. Zur Verarbeitung von Schmuck stammen die Tagua Nüsse meist von der südamerikanischen Palmengattung. Im frischen Zustand werden sie gerne gegessen oder zu Schnaps gebrannt, getrunken. Nach einiger Zeit der Lagerung werden sie allerdings steinhart und verfärben sich elfenbeingelblich und eignen sich nun vorzüglich zur Verarbeitung von Schmuck und kleineren Gegenständen.
Für viele Familien bildet die Verwendung der Tagua Nuss eine wirtschaftliche Grundlage und gleichzeitig wird der Urwald geschützt.
Wie und seit wann wird die Tagua Nuss verarbeitet
Die Nüsse bestehen aus Cellulose sind daher sehr viel leichter als das tierische Elfenbein und lassen sich deshalb sehr gut verarbeiten. Zunächst werden sie geschliffen, dann zu Glanz poliert, damit sich die schönen hell-dunkel Strukturen der Narbungen wunderschön hervorheben.
Die Tagua Nuss wurde in Afrika und Südamerika schon seit Jahrhunderten für Schmuck und kleinere Gebrauchsgegenstände verarbeitet, bevor sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts Europa erreichte. Bis in die 20er Jahre wurden aus der gehärteten Nuss Spielchips, Knöpfe, Klaviertasten oder Billardkugeln hergestellt. Leider geriet sie dann zusehends in Vergessenheit, weil die Anwendung von synthetischen Rostoffen den Markt weitgehend für diese Herstellungsbereiche eroberte.
Inzwischen ist die Tagua Nuss wieder entdeckt worden. Das pflanzliche Elfenbein
fasziniert einfach jeden, denn die cremefarbene Nuss entspricht nicht nur in ihrer Farbe, sondern auch in ihrer Zellstruktur dem tierischen Elfenbein. Macht sie so zu einem, für die Umwelt freundlichem Material. Mit Schleifpapier, Feile oder Laubsäge ist sie für Jedermann mit den einfachsten Mitteln leicht zu bearbeiten.
Vorwiegend wird Schmuck aus ihr hergestellt, aber viele andere kleine Kunstgegenstände, wie Schlüsselanhänger, Tierfiguren, Serviettenringe oder Schachspiele sind ebenso beliebt.
Die Schmuckherstellung aus der Tagua Nuss
Zwei Jahre müssen die Nüsse getrocknet werden bevor sie für die Herstellung von Schmuck
verarbeitet werden können. Dann werden sie geschliffen, eingefärbt, geschnitten und poliert.
Es werden für die Einfärbung meist natürliche Pigmente verwendet, sollten künstliche Färbemittel benutzt werden, wird strickt auf die Einhaltung von Umweltschutzauflagen geachtet, das heißt, Farbreste und Farblaugen werden fachgerecht entsorgt.
Besonders im Trend liegen die schönen und sehr leichten Ketten und Anhänger in bunten Farben. Sie beschweren nicht, eignen sich daher gut, um an heißen Tagen schöne Farbeffekte auf einem Kleid oder T-Shirt zu setzen. Auch eine lange bunte Kette aus der Steinnuss über einem trendigen Poncho oder einer Tunika gibt eine schöne Betonung.
Jede einzelne bearbeitete Perle aus der Tagua Nuss ist ein Unikat und besticht mit ihrer zeitlosen Eleganz und ihrer glänzenden Schönheit. Es ist ein wunderbarer Trend das
Umweltschutz und Mode eine Symbiose eingehen. Nachwachsende Materialien zu verarbeiten ist inzwischen ein großes Anliegen von vielen Designern und Herstellern.
So sinkt die Nachfrage von Produkten aus Elfenbein von Walen oder Elefanten insbesondere durch die Verwendung der Steinnuss – der Tagua Nuss. Ein schönes Schmuckstück aus der Tagua Nuss hat immer den Hintergrund, dass es aus einer Produktion stammt, die den Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Die Umwelt zerstörerische Schmuckproduktion aus tierischem Elfenbein ist schon längst nicht mehr zeitgemäß – fairer oder ökologischer Schmuck aus der Tagua Nuss sind die aktuellen Testimonalien.
Die wahre Güte eines schönen Schmuckstückes zeigt sich heute in der Arbeitsweise mit Rücksicht auf die Umwelt und die Natur. Das wunderschöne Schmuckstücke aus der Steinnuss entstehen und durch spezielles Design bestechen, beweist, dass schicke Schmuckstücke auch nachhaltig sein können und aus Produkten gefertigt werden, die eine positive Geschichte zu erzählen haben.
Kleiner Tipp: Wer seinen Schmuck im Internet kauft, sollte zuvor auf Gutschein-Portalen wie couporando.de nach möglichen Gutscheinen schauen.